ANDACHT
„Meine Augen haben deinen
Heiland gesehen, das Heil,
das du bereitet hast vor
allen Völkern.“
Lukas 2,30-31
Wenn ich Ihnen diese Zeilen schreibe, ist der schreckliche Krieg in Israel und Gaza gerade eine Woche alt. Und niemand weiß, wie lange er andauern wird und welche Länder und Menschen noch mit hineingezogen werden. Jesus, der Heiland der Welt, ist in dieser, auch damals, höchst unsicheren Gegend der Erde geboren worden. Und bei seiner offiziellen Vorstellung und Segnung im Tempel ruft ein hochbetagter Mann, der sein Lebensende seiner Religion gewidmet hat, diesen Satz aus. Was hätten Sie gedacht, wenn Sie dabeigestanden hätten? Vielleicht: Was für ein Spinner, einer der das Opfer seiner eigenen Sehnsüchte geworden ist? Wie will er das denn wissen, das ist doch ein ganz normaler Säugling! Oder hätten Sie doch gehofft: Vielleicht ist da was dran, vielleicht schickt Gott einen Retter?
Und was denken Sie heute? Würden Sie sagen, dass Weihnachten einen Unterschied macht? Dass das Leben und Sterben des Jesus von Nazareth auch nur irgendetwas zum Positiven ändert in dieser verrückten, kriegerischen, ungerechten Welt? Dass sein Kommen damals heute noch etwas bewirken kann? Und wie soll dieses Heil der Welt, diese gnädige Wendung unseres Schicksals vor den Augen der Völker sichtbarer werden? Sorgt Gott allein dafür oder sind wir eingebunden in Gottes Rettungsplan?
Wenn ja, ist es entscheidend, dass wir, wie der uralte Simeon, diese Botschaft Gottes persönlich nehmen, dass wir Jesus, das Zeichen für Hoffnung, auf uns und unser Leben beziehen. Wenn Jesus das Heil ist und es zu uns bringt, wenn durch ihn alles anders wird, dann können wir in geistlichem Optimismus auf den Sieg des Friedens setzen. Dann lohnt jedes Gebet für Frieden, jede Spende für Notleidende, jeder Besuch, jeder Gruß, jede solidarische Unterschrift für einen guten Zweck, jede mutige Stellungnahme, jeder Verzicht um anderer willen, jeder Akt der herzlichen Anteilnahme, jeder Dienst am fernen und nahen Nächsten.
Vielleicht lassen Sie sich in dieser Advents- und Weihnachtszeit von Ihm mit der neuen Überzeugung beschenken.
„Mit den eigenen Augen will
ich es sehen, von dir kommt
die Rettung und alle Welt
soll es erkennen!“
Lukas 2,30 nach der Basisbibel
Herzliche Grüße und Gottes Segen wünscht Ihnen
Pastorin Ruthild Steinert