ANDACHT

Entsetzt euch nicht., Ihr sucht Jesus von Nazareth, den Gekreuzigten. Er ist nicht hier, er ist auferstanden.

Gründe sich zu entsetzen, gibt es viele.  Schlechte Nachrichten gab es immer; in den sozialen Medien werden aber auch kleinere Störungen und Zwischenfälle zu Mega-Katastrohen aufgebauscht. Denn ein Messangerdienst muss ja den anderen übertreffen in Wort und Bild, um in der Nachrichtenflut noch Beachtung zu finden.  Da kann man die eigentlichen Entsetzlichkeiten leicht aus dem Blick verlieren. Die Kriege um Israel/Gaza und die Ukraine, die uns so sehr beunruhigen, sind zum Beispiel leider nur zwei von vielen Dauerkonflikten. Oder denken Sie noch oft an den Bürgerkrieg im Sudan, Tigray und Myanmar? An die zerstörerischen Kriege im Jemen seit 2015, in der zentralafrikanischen Republik und Kongo seit 2012 an Syrien, Mali…. ?

2022 haben allein die offiziellen Kriege mindestens 238.000 Menschen das Leben gekostet. Entsetzlich ist aber auch, was das allein für diesen geschändeten Planeten bedeutet. Wieviel Armut, Krankheit und Ungerechtigkeit diese Kriege nach sich ziehen. Polykrisen heißt der neu gefundene Begriff dafür. Und zum Fürchten ist, dass man sich an solche Entwicklungen irgendwie sogar gewöhnen kann oder muss und viele Kleinigkeiten wichtiger nimmt. Der eigentliche Schauplatz des Schreckens ist das menschliche Herz in seiner Schwäche, Kälte und Bosheit.

In diesen dunklen Abgrund des Menschen strahlt auch in diesem Jahr wieder die ganz klare, helle und wunderbare Botschaft von Ostern. Von dem Jesus Christus, der dem Tod das ewige Leben entrungen hat. Der im Kreuz, die Schuld durch Liebe überwand. Mit dessen Auferstehung, die Bosheit, Gleichgültigkeit, Angst und Sünde vor ihrem Ende stehen.  Darum, aber auch wohl nur darum, gibt es mehr Grund zu hoffen, als sich zu entsetzen.

Als Christen leben wir in der Spannung von Kreuz und Auferstehung. Dieser schreckliche Tod Jesu ist uns immer im Bewusstsein, der Schrecken in dieser Welt und die Dunkelheit des menschlichen Herzens sind wahr – Aber die Engel, die die Auferstehung hier verkündigen, sagen auch uns: Die Auferstehung Jesu zählt mehr als der Tod! Sie setzt alles andere außer Kraft. Wir werden erinnert: Verändert euren Blickwinkel! Sucht Orte der Auferstehung. Die Orte des Trostes, Orte lebendiger Hoffnung, Orte, wo Friede zählt und Liebe siegt.

Ostern fragt uns an: Wem willst du glauben und folgen? Dem Schrecken der Polykrisen?  Oder der Kraft des lebendigen Gottes in Jesus Christus. Wer sagt: Jesus ist auferstanden, der bekennt: Ich setze auf den Sieg des Lebens und der Hoffnung, auf Jesus.

Ich wünsche Ihnen gesegnete Ostern!

Herzliche Grüße und Gottes Segen wünscht Ihnen

Pastorin Ruthild Steinert