ANDACHT

Seid jederzeit bereit zur Verantwortung vor allen, die von euch Rechenschaft fordern,

über die Hoffnung, die in euch ist.

1. Petrusbrief 3,15

Vor etlichen Jahren versuchte unsere, wohl zehnjährige Tochter, eine Freundin zu überreden, mit zur Kindergruppe der Gemeinde zu kommen. Sie zählte die Höhepunkte im Jahresprogramm auf, schwärmte ein wenig von dem süßen jüngeren Mitarbeiter im Team und meinte dann zusammenfassend: “Das ist da echt nicht langweilig und die reden da auch nicht so heilig….“ Ich weiß nicht mehr, ob diese Einladung meiner Tochter Erfolg hatte. Aber mir ist in Erinnerung geblieben, wie überzeugt sie warb für das, was Gemeinde und Glaube für sie war.

Zwei Stichworte beschäftigen mich bei diesem Bibelvers.

Wie verantwortlich rede ich von Gott und Jesus, vom Glauben?

Ist mir klar, dass meine Worte (und mein Handeln) auf Jesus zurückfallen?

Wenn ich verantwortlich rede, muss es also ehrlich sein. Daher muss ich z.B. meine Gemeinde nicht beeindruckender beschreiben als sie eben ist, aber ich muss mich auch nicht für sie entschuldigen. Ich kann einfach sagen, warum ich gerne dort bin und was sie mir bedeutet. Ich lache auch nicht mit, wenn über andere Christen oder Mitkirchen hergezogen wird. Ich versuche nicht heilig, sondern einfach und normal zu sprechen.

Welche Hoffnung ist in mir?

Vielleicht fällt das Auskunft-Geben über meinen Glauben auch deshalb so schwer, weil meine Hoffnung gerade nicht besonders lebendig ist? Weil es dann einfacher ist, sich hinter Formeln zu verstecken? Weil ich Jesus und mein Leben zurzeit schlecht miteinander verbinden kann?

Wie wäre es mit einem Frühjahrsputz?

Raus mit enttäuschenden Gesprächsversuchen, unechtem Gerede, peinlichen Erinnerungen, Scham, Zweifel und Versagensängsten! Und die frische Luft ehrlicher Erfahrungen und persönlicher Gebete hereinlassen? Und auf einmal spüren, wieviel Hoffnung in ihnen ist?

Herzliche Grüße und Gottes Segen wünscht Ihnen

Pastorin Ruthild Steinert